Die H. Looschelders Sozial- u. Ökologiestiftung ist eine anerkannte gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Kleve.
Der Vorstand der H. Looschelders Sozial- und Ökologiestiftung besteht aus:
Herbert Looschelders, Kleve (Vorstandsvorsitzender)
Georg Liebrand, Kleve und Camiguin/Philippinen, (stellv. Vorsitzender)
Zum Stiftungsbeirat Hausboot “AnnaSpoy” gehören:
Clara Wollny
Chantal Fouquet
Muhammend Elsayed
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse,
aber nicht für jedermanns Gier.
(Mahatma Gandhi, 02.10.1869 – 30.01.1948)
Es ist nicht alltäglich, dass eine Stiftung in Kleve gegründet wird.
Ich habe keine Kinder, die mal etwas von mir erben wollen, meine Nichte und Neffen sind gut versorgt. Eigentlich finde auch, man sollte Kindern eine gute Ausbildung hinterlassen anstatt viel Geld. Insofern ist es für mich sehr schwer verstehbar, wieso bis zum Jahr 2020 in Deutschland Vermögen im Wert von 2,6 Billionen Euro vererbt werden, Gelder die die Europäischen Schuldenkrisen auf einen Schlag lösen würden. Vielleicht werden die Schuldenkrisen auch dadurch ausgelöst, dass Menschen soviel Geld scheffeln und dadurch die Schere zwischen arm und reich auseinander treiben. Und Menschen – auch die die keine Nachkommen oder Erben haben – scheffeln Geld, offensichtlich ohne sich so richtig Gedanken zu machen, wofür. Für das eigene Glück?
Aus der Glücksforschung gibt es in der Zeitschrift „Stiftung Warentest“ vom Dez. 2012 in einen Beitrag zu lesen: Geld macht doch glücklich. Die Autoren betonen allerdings, sind die Grundbedürfnisse erst einmal gestillt, führt mehr Reichtum nicht automatisch zu mehr Glück (Easterlin-Paradox). Aber es gibt weitere Faktoren, die zu Glück beitragen: politische Freiheit, soziale Vernetzung, sichere Arbeit, stabile Partnerschaften, körperliche und vor allem seelische Gesundheit. Was aber Menschen weltweit nachweislich stets glücklich macht: anderen zu helfen. Also ehrenamtliches Engagement.
Meine Stiftung trägt die Präambel „die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier“, ein Ausspruch von Mahatma Gandhi, der heute so aktuell ist wie vor 100 Jahren. Also, wofür soviel Reichtum scheffeln? Was ist die Triebkraft, um die sich unsere Gesellschaft dreht, für die wir morgens aufstehen, zur Arbeit gehen? Was sind unsere Bedürfnisse? Immer luxoriösere Autos, immer größer, schneller, besser? Und das auf Kosten der Umwelt und der Menschen in den armen Ländern, und zu Hungerlöhnen, zu unmenschlichen Bedingungen und zu Lasten der Umwelt unseren Luxus produzieren. Immer mehr produzieren und konsumieren, obwohl wir wissen, dass unsere Erde begrenzt ist?
Ich gehöre nicht zu den wirklich Reichen dieser Erde, die über Millionen Euro verfügen. Aber ich habe das Glück gehabt, seit über 20 Jahren nicht mehr erwerbslos zu sein und beruflich ganz gut aufgestellt zu sein. Der Staat hat mir ein Studium finanziert, damals war mein Darlehensanteil daran noch sehr gering. Ich verdiene gut und bezahle gut Steuern und das ist auch ok so. Das mögen Reiche, die ihr Geld und der Schweiz und anderswo parken, wohl anders sehen.
Auch ich dachte mir, ich möchte selber mehr Einfluss darauf haben, was mit meinen Steuergeldern passiert, möchte möglichst nicht, dass sie in Rüstungsexporte, nicht Umwelt zerstörende Großtechnologien, auch nicht in den Flughafen Niederrhein landen. Und ich dachte mir, gerade weil ich keine Kinder habe, dass ich etwas von mir auf Erden hinterlassen möchte, was nachhaltig ist. Und so kam ich zur Stiftung.
Mein Haus in der Römerstr. 32 habe ich Ende 2011 gestiftet, d.h. das Haus ist seither nicht mehr mein Haus, sondern gehört meiner Stiftung, ich bin dort nicht mehr Eigentümer, sondern Mieter mit meinem Betreuungsbüro als gesetzlicher Betreuer und die Mieteinnahmen des Hauses dienen satzungsgemäßen Zwecken der Stiftung, gleichzeitig kann ich als Stiftungsvorstand aber steuern, dass die Erträge der Stiftung in passende gemeinnützige Zwecke fließen.
Sich für Arme und Unterpriviligierte zu engagieren war schon zu ganz anderen Zeiten schwierig und erforderte den Mut, gegen den Strom zu schwimmen. Darum ist ein Engagement der Stiftung für den Verein Selbsthilfe ein guter Anfang, hier mit Veränderung zu beginnen. Es sind aber auch andere Zwecke im Bereich Soziales und Umwelt möglich, hier und anderswo. Die soziale Ungleichheit wächst nicht nur in Kleve, sondern global, und Umweltprobleme fangen bei jedem Einzelnen an und hören an Ländergrenzen nicht auf, schädigen den Einzelnen, schädigen aber auch global.
Die Stiftung habe ich dafür gedacht, ehrenamtliches Engagement im Bereich Soziales und Umwelt anzuregen. Es sollten also nicht Almosen gegeben werden, für die sich der Beschenkte devot bedankt. Es soll Ehrenamt angeregt werden mit kleinen Geldbeträgen. Für den Steuerzahler sind diese Einkommen aus ehrenamtlicher Tätigkeit i.H.v. 2.400 € jährlich steuerfrei, für Arbeitslosengeld II und Sozialhilfe verbleiben sie auch anrechnungsfrei neben der Hilfe, nämlich i.H.v. bis zu 200 € monatlich. Das kann attraktiv sein, auch wenn es nicht den Anspruch haben kann, Lückenbüßer für Arbeitslosigkeit und Niedriglöhne zu sein. Damit sind wir zurück bei der Präambel: Bedürfnisse statt Gier! Viele Menschen, die Arbeitssuchend oder aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind, haben gleichzeitig Zeit und den Wunsch nach einer sinnvollen Aufgabe. Solche Menschen möchte die Stiftung inspirieren, zur Hilfe für andere aber auch besonders zur Selbsthilfe anregen, dem Konsum Kreativität und der Vereinzelung Vernetzung entgegensetzen. Etwas Sand im Getriebe des neurotischen Karussells des immer Größer, Schneller und Besser zu streuen und das Auseinanderdriften von Arm und Reich zu etwas entschleunigen. Wenn das nach mir auf der Erde zurückbleibt, erfüllt die Stiftung ihren satzungsgemäßen Zweck.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.