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Projekte im globalen Süden

Die soziale Ungleichheit wächst stetig. Dies ist in Deutschland so und auch in Europa und weltweit. 

Kontraste

Aufgrund der Geschichte von Kolonisation und Rassismus sind die Länder im globalen Süden in besonderer Weise von Armut betroffen. Während wir in der westlichen Hemisphäre mit Überernährung und Fehlernährung als eines der häufigsten Todesursachen zu tun haben, so ist es im globalen Süden Hunger, Unterernährung, Mangel an gesundheitlicher Versorgung sowie Bildung. Während in der westlichen Welt über einen Antieg von psychischen Erkrankungen und Vereinsamung sowie materiell geprägtem Egoismus festzustellen ist, sind im globalen Süden familiäre Strukturen und Solidarität noch stärker verwurzelt. Während die durch Wirtschaftswachstum geprägte westliche Welt den Klimawandel befeuert, leidet der globale Süden an den Folgen der Klimawandels sowie unter autoritären Systemen und Krieg. Gleichwohl würden wir in der westlichen Welt mit unseren Bedürfnissen nach Nachbarschaft und Quartiersarbeit vom globalen Süden lernen können.

Vernetzung

Die H. Looschelders Sozial- und Ökologiestiftung möchte versuchen, regionale Projekte im Kleverland mit Projekten im globalen Süden miteinander in Verbindung zu bringen, um ein voreinander Lernen zu ermöglichen. Kontakte können über das Hausboot “Annaspoy” geknüpft werden, welches als Netzwerkbüro Aktivität und Wissen aus der Hochschule Rhein-Waal in der “übrigen Welt” verfügbar machen soll.

Musterfarm zur Selbstversorgung mit eigenen Lebensmitteln sowie Implementierung von Solarenergie

Philippinen-Projekte und Ausblick

Auf der Insel Caminguin im nördlichen Mindanao (Philippinen) baut das Ehepaar Marlyn und Georg Liebrand aus Kleve eine kleine Musterfarm zur Selbstversorgung auf. Es soll der Landflucht entgegen wirken, idealtypischerweise unabhängig von ausbeuterischer Lohnarbeit machen und gleichzeitig dem Klimaschutz dienen. Es werden Tiere artgerecht gehalten (Schweine, Ziegen, Gänse, Puten, Kaninchen) und eine Fischzucht betrieben.  Darüber hinaus werden Gemüse und Früchte angebaut (Auberginen, Bittergurken, Tomaten, Salatgurken,  Blattsalate, Avocados, Bananen, Kokosnuss, Passionsfrucht, Moringa).

Die H. Looschelders Sozial- und Ökologiestitung fördert den Aufbau von Photovoltarikanlagen auf der Musterfarm und in der Nachbarschaft der Musterfarm. Georg Liebrand leistet die Konzipierung, die Beschaffung und den Aufbau der Photovoltarikanlagen in Eigenarbeit zusammen mit den künftigen Betreiberfamilien. Die Stiftung finanziert die Photovoltarikanlagen vor. Die Rückfinanzierung der Anlage wird vertraglich vereinbart. Mit 90 % der eingesparten Stromkosten zahlt die Betreiberfamilie die Anlage zurück. Rechnerisch ist die Solaranlage nach ca. 10 Jahren abbezahlt, läuft dann aber noch rechnerisch weitere 10 Jahre, in denen sie Strom umsonst liefert bzw. Rücklagen für Reparatur und Ersatz bietet.


Philippinen Projekt Bucas Grande

Selbstversorgung auf den Philippinen (Video)

Projekt Caminguin

Solarprojekt

Solaranlage für unsere Philippinischen Nachbarn

Die erste Solaranlage für unseren Nachbarn wurde im Februar 2024 erfolgreich installiert. Sie hat 3 kW Spitzenleistung und einen 5 kW Lithium-Eisenspeicher. Da das Haus von Bäumen beschattet wird, mussten wir die Solarmodule auf Betonsäulen und einem Eisengerüst zur Straßenseite hin installieren. Dadurch erhält sie eine Sonneneinstrahlung von 9 Uhr morgens bis 16 Uhr nachmittags.
Das reicht aus, um eine 98%ige Autarkie zu erreichen. Nur in der Regenzeit, bei mehreren Tagen mit tief hängenden Wolken, wird erwartet, dass zusätzlich Strom aus dem Netz benötigt wird.

Da Stromausfälle (ca. 2 Mal pro Woche für mehrere Stunden) im öffentlichen Netz die Regel sind, ist das Risiko groß, Vorräte im Gefrierschrank anzulegen. Die Gefahr ist durch unsere Solaranlage bedeutend geringer geworden. Die Solaranlage kann die üblichen Haushaltsgeräte wie Wasserkocher, Kühlschrank, Beleuchtung, Reiskocher usw. bis zu 100 kWh im Monat bedienen.

Die Solaranlage wird von der Sozial- und Ökologie-Stiftung Looschelders vorfinanziert und über den erzeugten Strom zurückbezahlt. Nach ca. 10 Jahren ist die Solaranlage finanziert und geht in das Eigentum des Hausbesitzers über!

Telapiazucht

Wir haben einen etwa 50 Quadratmeter großen Teich aus Flusssteinen und Zement angelegt, der ein Volumen von etwa 70 Kubikmetern Wasser fasst. Wir haben mit 20 Zuchtfischen begonnen und konnten nach etwa sechs Monaten die erste Ernte einholen. Die Tilapia vermehren sich selbst und sorgen für ein natürliches Gleichgewicht. Mittlerweile ernten wir einmal im Monat etwa 10 bis 15 Kilogramm Fisch.

Um eine gute Wasserqualität zu gewährleisten, wird regelmäßig Wasser aus den Reiskanälen nachgefüllt. Das Abwasser nutzen wir zur Düngung und Bewässerung unserer Gärten. Einen Teil des Futters bauen wir selbst an, da Tilapia Allesfresser sind.

Bei der Ernte geben wir auch immer etwas an unsere Nachbarn ab – das ist Tradition auf den Philippinen.

Kompost für unseren eigenen Garten

Um unsere Böden fruchtbarer zu machen, haben wir eine kleine Kompostieranlage (Fermentieranlage) gebaut. Diese besteht aus zwei gemauerten und verputzten Boxen aus Stein. Der Boden ist mit einem Gefälle von etwa 10 cm leicht geneigt. Im vorderen Bereich ist ein PVC-Rohr halb eingelassen und mit Schlitzen versehen, wodurch der gesamte fermentierte Saft der Pflanzenabfälle in einer kleinen Grube gesammelt wird. Dieser Saft wird mit Wasser verdünnt und zum Gießen der Gemüsepflanzen verwendet.

Zum Befüllen der Kompostanlage verwenden wir alle Grünabfälle. Zusätzlich holen wir täglich Gemüseabfälle vom örtlichen Gemüsemarkt ab, die wir als Schweinefutter und für den Kompost trennen. So können wir alle sechs Monate etwa 2 Kubikmeter Kompost herstellen. Zusätzlich wird auch Tiermist untergemischt.

Um hochwertigen Kompost zu erzeugen, stellen wir aus Reisspelzen Pflanzenkohle her und mischen diese während des Befüllens in den Kompost. Die Pflanzenkohle lädt sich mit Nährstoffen auf und dient den Mikroorganismen als Behausung (Terra Preta-Erde).
 

 

Selbstversorgung auf unserer Farm

Im letzten Jahr erlebten wir eine ungewöhnlich lange Regenzeit mit außergewöhnlich viel Niederschlag in den Monaten Dezember, Januar und Februar. Im Anschluss folgte eine langanhaltende Trockenzeit im März, April und Mai, die unser Land stark austrocknete. Normalerweise können wir das ganze Jahr über Wasser aus den Reisbewässerungskanälen beziehen, aber da diese nicht mehr in gutem Zustand sind, gab es auch dort lange Zeit Engpässe.

Wir mussten daher Futter für unsere Ziegen aus den umliegenden Wäldern beschaffen. Die anderen Tiere erhielten eine zusätzliche Portion kommerzielles Futter. Da die Milchversorgung aus den Bergen immer unzuverlässiger wird und die Tiere dort nicht gut gehalten werden, überlegen wir seit einiger Zeit, 1–2 Wasserbüffel zu halten, um unsere eigene Milch zu produzieren. Dafür benötigen wir allerdings mehr Land für Weideflächen. Mit der Milch könnten wir dann wieder guten Käse und Joghurt herstellen.

Die Produktion von Wurst und Schinken verlief 2023 bereits sehr zufriedenstellend. Besonders der Schinken und die Krakauer waren gelungen. Zurzeit überlegen wir, ob wir einige dieser Produkte verkaufen sollten.
 

Förderung biologischer Mittel und Techniken zur Existenzsicherung von Kleinbauern sowie zur Boden- und Umweltverbesserung

El Salvador- Projekte und Ausblick

Die H. Looschelders Sozial- und Ökologiestiftung arbeitet mit der Flüchtlinghilfe Mittelamerika e.V. zusammen. Der Verein hat seinen Sitz in Goch und führt mit AkteurInnen aus Deutschland eine Vielzahl von Projekten mit Armutsbetroffenen in El Salvador durch im Bereich ökologischer Landbau, Bildungsarbeit mit Kindern, sozialer Hausbau, kommunale Abfallentsorgung, Waldschutz u.v.m.

Die H. Looschelders Sozial- und Ökologiestiftung engagiert sich dabei für das ökologischen Waldmanagement im salvadoriansichen Nebelwald-Nationalpark Montecristo und födert dabei die Bildungsarbeit mit Kindern sowie den partnerschaftlichen Austausch mit dem Nationalpark Bayrischer Wald.

Weiterhin fördert die Stiftung das Projekt BioAmigo. Hierbei werden in einem Zentrum für agrarökologische Alternativen Bio-Dünger und biologischen Pflanzenschutzmitteln hergestellt, welche KleinbäuerInnen zur Verfügung gestellt als umweltfreundliche Alternative zur Ertragssteigerung einer existenzsicherenden Landwirtschaft.

In einem weiteren Projekt sollen KleinbäuerInnen Microkredite erhalten bei der Umstellung ihrer Landwirtschaft auf nachhaltige und ökologische Produktion. Mit der Vergabe von Micorkrediten soll die Finanzierung von Bio-Dünger, von biologischen Pflanzenschutzmitteln und traditionellen Saatsorten ermöglicht werden.

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